Muskel- und Nervensonographie Modul 2: Häufige Fragestellungen in der Praxis
Die Diagnostik peripherer Nervenerkrankungen war vor der Einführung bildgebender Verfahren auf die Anamnese, die klinisch – neurologische und die elektrophysiologische Untersuchung angewiesen. Die Muskel- und Nervensonographie stellt inzwischen ein etabliertes diagnostisches Verfahren für die Beurteilung sowohl von fokalen und auch generalisierten Neuropathien dar. Diese Methode bietet eine schonende, kostengünstige, sowie schmerzfreie Darstellung der betroffenen Regionen und versetzt uns Neurologen/ Neurologinnen bei Erkrankungen des peripheren Nervensystems in die Lage, neben der funktionellen elektrophysiologischen Diagnostik, rasch eine strukturelle Beurteilung der Nerven vorzunehmen.
Mit Hilfe hochfrequenten Ultraschalls können der Verlauf verschiedener Nerven dargestellt, Engstellen beurteilt und Anomalien der Nervenstruktur erkannt werden. Die Methode ist nicht invasiv und für Patienten vergleichbar mit einem Gefäßultraschall. Die Anwendung lässt sich auf verschiedene Nerven ausweiten und stellt außerdem eine schnelle und vergleichsweise kostengünstige Alternative zum MRT als bildgebendes Verfahren der Neurodiagnostik dar. Nervensonographien ermöglichen eine routinefähige Ergänzung elektrophysiologischer Funktionsprüfungen zur Erhöhung der Diagnosesicherheit und Beurteilung therapeutischer Maßnahmen.
In Anbetracht der Tatsache, dass das Erlernen der Muskel- und Nervensonographie weiterhin nicht Teil der Weiterbildungsordnung zum Facharzt/ Fachärztin für Neurologie ist, soll dieses zweistufige Seminar (Modul1 und Modul2) den interessierten Kollegen/Kolleginnen sowohl die diagnostischen Möglichkeiten dieser Methode aufzeigen, als auch ihnen mittels intensivem „hands-on-Training“ praktische Fähigkeiten in der Anwendung vermitteln.